Fixerraum Fixerstübli K&A

Fixerräume, Gesundheitsräume, Toleranzräume heissen in Zürich heutzutage K&A, Kontakt und Anlaufstellen; in Bern hiessen sie «Fixerstübli». Fixerräume ohne Anstrengungen für Recht und Ordnung sind gefährlich. Von illegalen Märkten, von rechtsfreien Räumen geht eine Gefahr für die Benutzer und die ganze Gesellschaft aus. Akzeptierende Drogenarbeit hat diesen Aspekt oft verdrängt. Das Tolerieren oder gar Akzeptieren von Sucht darf nicht auf Recht und Ordnung verzichten. Die Akzeptierende Drogenarbeit genügte und gefiel sich oft als revolutionäre Attitüde. Das erschwerte ihre gesamtgesellschaftliche Akzeptanz ungemein. Im AJZ der Achtziger Jahre war die Attitüde nicht einmal mehr revolutionär; die Stilisierung des Scheiterns, der verlorenen Freiheit war angesagt. 1980/81 im Fixerraum des AJZ und auf erst Recht später auf dem Platzspitz war die Sicherheit der Benutzer nicht gewährleistet. Auch für die ganze Gesellschaft entstand dadurch eine zunehmende Bedrohung. Der rechtsfreie Raum wurde zu Recht kritisiert.

1986 eröffnete die Stiftung Contact an der Münstergasse 12 in Bern das weltweit erste medizinisch gut organisierte «Fixerstübli» als «Antwort auf die Repression, Ausgrenzung und Kriminalisierung von Drogenabhängigen». Erstmals konnten dort Drogenabhängige geschützt, mit medizinischer und sozialer Betreuung unter hygienischen Bedingungen ihren mitgebrachten Stoff konsumieren.