Libidoverminderung und Potenzstörungen durch Opioide

Opioide wie Heroin, Methadon, Morphin oder Subutex vermindern das sexuelle Verlangen, die Libido bei Frauen und Männern. Nicht nur die Lust auf Sex ist vermindert, sondern auch andere Dinge und Aktivitäten haben einen geringeren Reiz. Nicht nur gute sondern auch ungute Gefühle, Schmerzen und Unglück, werden durch Opioide gemildert. Durch stabile gleichmässige Opioidwirkungen, also vor allem durch tägliche Methadoneinnahme aber auch durch Subutex oder Retardpräparate von Morphin, wird die Bandbreite der Gefühle von grösster Depression und Lustlosigkeit und höchster Erregbarkeit, Glück und Lust eingeschränkt. Oft erleben Opioidabhängige nach Entzug oder bevor arge Entzugsbeschwerden einsetzen eine erhöhte sexuelle Erregbarkeit.

Die opioidbedingte Libidoverminderung wird von vielen Männern als Potenzstörung wahrgenommen. Vermindert ist aber die Lust auf Sex und nicht die Erektionsfähigkeit des Penis. Eine organische Störung liegt nicht vor sondern eine nervöse. Männer die eher übermässig erregbar sind, können durch diese Libidominderung sogar eher ruhiger und länger Sex machen und geniessen. Die Frauen von sexuell sehr fordernden Partnern sind oft froh um die weniger aggressive Männlichkeit ihrer Partner.

Was tun gegen Libidoverminderung und Potenzstörungen durch Opioide?

Man muss nichts tun. Nach dem Entzug kann sich die Libido wieder vollständig normalisieren.

Eine Verminderung der Methadondosis erhöht die Libido erst bei einer Dosis unter 30 mg/Tag. Mit Subutex® ist die Libido weniger gedämpft. Allerdings entspricht dies einfach der geringeren Wirksamkeit von Subutex®. Eine Umstellung aus diesem Grund ist nicht zu empfehlen.

Obwohl unter Opioiden eine Libidominderung und keine Durchblutungsstörung des Penis vorliegt, können PDE5-Hemmer (Hemmer der Phosphodiesterase vom Typ 5: Cialis®, Viagra®, Levitra®) gelegentlich helfen. 4 Tabletten Viagra à 100 mg kosten CHF 94.45, welche von den Krankenkassen nicht zurückerstattet werden.