Needle-Park Platzspitz

Needle-Park hiess der Platzspitz-Park wegen seiner unkontrollierten Drogenszene von Juli 1986 bis Februar 1992. Zürcher Needle Park ist der Titel eines Sachbuches des Immunologen Peter J. Grob (ISBN 978-3-0340-0968-3).

Am Platzspitz vereinigen sich die beiden Stadtflüsse Sihl und Limmat. Der ruhige Park hinter dem Landesmuseum und dem Hauptbahnhof wird von mächtigen Laubbäumen überdacht. Auf dem Platzspitz wurden die Schiessübungen und Schiesswettbewerbe der Männer und das Knabenschiessen durchgeführt. Im 19. Jahrhundert wurde der Park zur romantischen Anlage gestaltet und Gesangswettbewerbe durchgeführt. Im Rondell, dem Musikpavillon, traten bis nach dem zweiten Weltkrieg stramme Blasmusikkapellen auf.

Seit Ende der 1960er-Jahre wurde die polizeiliche Repression gegen Drogenkonsum laufend vervielfacht. 1981, nach der Schliessung des autonomen Jugendzentrums AJZ an der Sihl, fühlte sich ein grosser Teil der Staatsmacht durch die Achtzigerbewegung gedemütigt und aufs Äusserste provoziert. Die Vertreibung und die Verfolgung von Heroinsüchtigen wurden noch systematischer betrieben, vergeblich. Mitte 1986, nach Rücknahme des angeblichen Verbotes Spritzenabgabe an Drogenabhängige, resignierte die Polizeiführung. Bis Februar 1992 wurde auf dem Platzspitz kein polizeilicher Ordnungsdienst mehr vollzogen und man tolerierte den Drogenbazar. So entstand die Szene im Needle Park auf dem Platzspitz.