Rückführungszentrum: Sisiphus-Arbeit der Repression

In der Zürcher Kaserne betrieben die Behörden unter dem Vorwand der Fürsorge in den Neunziger Jahren ein Rückführungszentrum. Jahrelang wurden dieselben ein- oder zweihundert nicht in Zürich wohnenden Junkies immer wieder von der Polizei verhaftet, ins Rückführungszentrum geschafft und in ihre Heimatgemeinden verfrachtet, wo noch keine Methadonabgabe funktionierte. Alle waren am nächsten Tag wieder in Zürich.

Das Rückführungszentrum ermöglichte Sozialarbeitern und Zürcher Behörden, sich um jeden auffälligen Süchtigen zu kümmern. Die Betroffenen waren böse gesagt Geiseln der Stadt Zürich. Das Rückführungszentrum entfaltete am ehesten eine Wirkung als politisches Druckmittel gegen untätige Behörden der näher oder ferner umliegenden Gemeinden. Die Drogenszene wurde rein quantitativ aber nicht wegen diesem Repressionsinstrument aufgelöst. Erst als jeder auch im hintersten Dörfchen mit Methadon versorgt wurde, gelang dies.