Lieber André
Ich habe ein Anliegen: gehöre zu den Alten und isoliere mich strikt. Gehe 2x pro Tag mit meinem Hund in den nahen Wald- dort wird von fast niemandem ein minimaler Abstand eingehalten- weder Spaziergänger, Velofahrer oder Jogger. Ich stelle mich dann abseits des Weges ( oft ist er mindestens 3 m breit) in den „Dreck“ und bitte die Menschen freundlich Abstand zu halten- was in der Mehrzahl nicht passiert. Könnte man das nicht auch veröffentlichen? Zuhause ist Quarantäne- im Wald ist alles erlaubt…
Herzliche Grüsse Helena
Liebe Helena,
Deine Frage ist wichtig. Bewegen im öffentlichen Raum kann wegen Corona Angst und Unsicherheit auslösen. Sich beim Spaziergang anzustecken ist aber unwahrscheinlich. Corona-Viren springen nicht herum. Sie sind keine Pestbazillen, welche auf Flöhen von einem Menschen zum anderen transportiert werden. Wenn jemand in 2 Metern Entfernung oder mehr Hustet oder eine feuchte Aussprache hat, ist eine Infektion fast nicht möglich. Das Speichel-Tröpfchen müsste nämlich genau auf die Schleimhaut treffen. Wenn viele Menschen an der Seepromenade, auf einem Markt oder im Lebensmittelladen oft den Mindestabstand unterschreiten, und viele sich sogar auf Berührungsdistanz bewegen, kann eine solche Begegnung zu einer Ansteckung führen. Die Infektion erfolgt dann durch Anhusten, durch die feuchte Aussprache oder heftiges feuchtes Lachen und so etwas. Bei der Begegnung mit einem keuchenden Jogger reicht es, den Kopf etwas wegzudrehen und auszuatmen im Moment, wo er weniger als zwei Meter Abstand einhält. Aber Du hast natürlich Recht. Die Abstandsregeln einzuhalten ist heute auch eine Form von Respekt und Höflichkeit gegenüber dem vielleicht ängstlicheren Gegenüber.
Bliib xund!
André