Covid-Schnelltest für Deppen und Betrüger?

Eine Münze werfen oder den nassen Finger in den Wind zu halten, gibt dieselbe Sicherheit wie ein Covid-Schnelltest!

Wenn der angeblich sichere Test mich positiv testet, weiss ich nicht mehr als ohne Test. Mit einem positiven Testresultat bin ich ebenso wahrscheinlich falsch positiv getestet worden, wie dass ich wirklich eine Covid-19 durchgemacht habe. 5 Prozent werden falsch positiv getestet, und 5 Prozent werden zu Recht positiv, weil sie infiziert waren.

Wünsche und Ängste treiben uns alle. Der Verstand sollte uns vor Schaden bewahren. Wer möchte nicht Sicherheit in diesen unsicheren Zeiten. Betrüger brauchen immer Menschen, die sich betrügen lassen. Ist Intelligenz denn gar kein Schutz?

In einer hoch renommierten Klinik werden aktuell alle Patienten mit einem Schnelltest auf SARS-CoV-2-Antikörper untersucht. Aufgrund des Tests werden hygienische Massnahmen entschieden. Der Einwand, dass diese Tests uns alle viel kosten aber kein zuverlässiges Resultat erwarten lassen, wird zurückgewiesen. So habe man doch wenigstens eine gewisse Sicherheit. Ist das so?

Kommerziell angebotene Blut-Tests versprechen mit wissenschaftlichem Vokabular eine Sicherheit, wo zur Zeit keine herstellbar ist. Die Genauigkeit eines Labortests berechnet sich aus drei Grössen:

  1. Vortestwahrscheinlichkeit: In der Schweiz haben sich wahrscheinlich nur 5 Prozent der Bevölkerung mit SARS-CoV-2 angesteckt. Die Vortestwahrscheinlichkeit für einen Covid-Schnelltest ist also etwa 5 Prozent.
  2. Sensitivität: Das ist die Empfindlichkeit des Tests. Die kommerziell angebotenen Antikörper-Tests, entdecken etwa 95 Prozent aller Infizierten. Nur 5 Prozent werden nicht entdeckt. Tönt nicht schlecht, könnte man denken.
  3. Spezifität: Die kommerziell angebotenen Antikörper-Tests haben eine Spezifität von 95 Prozent. Sie reagieren zum Beispiel wegen durchgemachten anderen Coronainfektionen. Das scheint immer noch sehr gut. Aber 5 Prozent der Testresultate sind fälschlicherweise positiv. Sie zeigen zu Unrecht eine durchgemachte Covid-19-Infektion an.
Getestete Personen = 100’000100 000100,00%
Infizierte: Wirklich durchgemachte Covid-19 / Vortestwahrscheinlichkeit: 5% hatten Covid-195 0005,00%
Nicht-Infizierte95 00095,00%
   
Im Detail, der Covid-Schnelltest heute:  
Der Test hat eine Sensitivität von 95%. 95% der 5’000 Infizierten werden entdeckt4 7504,75%
Nur 5% der 5’000 Infizierten werden nicht entdeckt und bleiben falsch negativ2500,25%
Der Test hat eine Spezifität von 95%. Also testen 5% der 95’000 Nicht-Infizierten falsch positiv4 7504,75%
95% der 95’000 Nicht-Infizierten falsch positiv90 25090,25%
 100 000100%
Beispielrechnung: Ein guter Covid-Test bei einer Durchseuchung der Bevölkerung von 5%  
Der Test hat eine Sensitivität von 97,5%. Von den 5’000 Infizierten werden 97,5% entdeckt4 8754,88%
Der Test hat eine Spezifität von 99,5%. Nur 0,5% der Nicht-Infizierten werden falsch positiv4750,48%
   
Beispielrechnung: Ein guter Covid-Test bei einer Durchseuchung der Bevölkerung von 20%  
Der Test hat eine Sensitivität von 97,5%. Von den 20’000 Infizierten werden 97,5% entdeckt19 50019,50%
Der Test hat eine Spezifität von 99,5%. Nur 0,5% der 80’000 Nicht-Infizierten werden falsch positiv4000,40%

Ein positives Schnelltest-Resultat ist zur Zeit keine Grundlage für individuelle Entscheidungen. Der Test wäre nur geeignet, statistische Daten über die Durchseuchung der Bevölkerung zu erheben. Angeboten wird er aber als vermeintliche Sicherheit für verängstigte Menschen.

Covid-Schnelltests sind also organsierter Betrug am Kunden. Wenn 100’000 Schweizer getestet werden, stehen 4750 richtig entdeckten Covid-19-Fällen 4750 falsch positiv getestete gegenüber. Würfeln und Raten sind mindestens so gut.