Will uns die Pandemie etwas lehren? Ist die Pandemie der gnädige Fingerzeig eines allumfassenden Gottes?
Der grösste Erfolg des Menschen gegen tödliche Viren war die Ausrottung der Pocken. In der heutigen Pandemie hoffen wir übermütig, dass uns mit einer Impfung und Containment dereinst gelingt, alle tödlichen β-Coronaviren zu vernichten.
Die Eradikation der Pockenviren sollte uns auch die Rückseite des Spiegels betrachten lassen. Eine Spezies kann eine andere Spezies ausrotten. SARS-CoV-1 bedeutete für 5 bis 10 Prozent der Angesteckten den Tod. MERS-CoV war fast so tödlich wie die Pocken. Und die Pocken töteten 30 Prozent der infizierten Menschen. SARS-CoV-2 könnte der glimpfliche Fingerzeig eines gnädigen Gottes sein. Die Sterblichkeit ist eher kleiner als 1 Prozent. Sogar wenn der Menschheit das grosse Sterben durch Covid-19 noch bevorstehen kann, ist SARS-CoV-2 nicht das schlimmstmögliche Pandemie-Szenario. Gefährlichere Pandemien sind nicht nur denkbar, sondern stehen mit einiger Wahrscheinlichkeit in unserer Lebenszeit noch bevor. Im nächsten Jahr, im kommenden Jahrzehnt? Influenza-Mutanten, β-Coronaviren oder Nipah-Verwandte?
Wollen wir Kinder Israels angesichts des bisher gnädig strafenden Gottes nicht zu Vernunft kommen?
Weltweit hat die Pandemievorsorge versagt. Die Analyse der Notwendigkeiten sollte nicht nur die Spezialisten beschäftigen. Die Öffentlichkeit sollte sich nicht ersatzweise mit Petitessen, wie Masken-Ja-oder-Nein zerstreiten. Massentourismus und Personenflugverkehr bilden die Voraussetzungen für jede zukünftige Pandemie. Fernreise- und Flugverkehr müssen als Pandemie-Verursacher in die Kostenpflicht genommen werden. Wir brauchen eine weltweite Pandemie-Vorsorgesteuer und wir müssen die globale Wirtschaft dieser Bedrohung langfristig und grundlegend anpassen. Der Personen-Fernverkehr muss entweder drastisch verkleinert bleiben oder innert wenigen Tagen weltweit heruntergefahren werden können. So wie früher geht nicht!
Schaffen wir das?
Für die Pandemievorsorge ist nicht nur der Personenfernverkehr wichtig. Vieles wird medial als angeblich wichtig hochgespielt. Tiermärkte haben bei den beta-Coronaviren SARS-CoV 1 & 2 eine initiale Rolle gespielt. Der infektiöse Sprung von tierischen Viren auf den Menschen hat in den vergangenen 2 Jahrzehnten mehrfach und auf verschiedenen Wegen stattgefunden. Labors als Quelle des Erregers sind unwahrscheinlich.
Der für jede zukünftige Pandemie wichtigste, eigentlich beeinflussbare Faktor ist der Personenfernverkehr!
Unsere Flugzeuge sind jetzt in der jordanischen Wüste parkiert. Darf mich das hoffnungsfroh stimmen? Enzo Anaconda sagte gestern (SF-DRS, Sternstunde Philosophie 3.5.20): «Ich möchte nicht den Löffel abgeben ohne Hoffnung für die Menschheit!»