Kokainwürmer, «Cociwürmer» sind eine häufige Ausdrucksform der kokainbedingten Paranoia, eine Form des Zoonosenwahns. Anhaltend exzessiver Kokainkonsum erzeugt Juckreiz. Mit Fingernägeln, Messern oder Nadeln werden in Hautgeschwüren grässliche Illusionen von Würmern, Maden oder Insekten gejagt.
In seinem Erinnerungsbuch Das blutige Auge des Platzspitzhirschs beschreibt André Seidenberg den Zoonosenwahn einer Mutter von kleinen Zwillingen:
«Wenn Olivia merkte, dass sie sich stundenlang mit Fingernägeln oder sogar der feinen Klinge eines Taschenmessers bearbeitet hatte, wenn sie merkte, dass sie damit sogar auf der Haut der Zwillinge nach Würmern und winzigen geflügelten Insekten suchte, wenn sie es zu Hause einfach nicht mehr aushielt, dann stürzte sie sich in ihre Aufreisserklamotten, überschminkte notdürftig die Verheerungen der Kokainwürmersuche, gab den Zwillingen einige Tropfen ihres Methadonsirups in den Schoppen und flüchtete in die Stadt.»