LiebeKollegin,
Deine Patientin war einem Risiko für eine SARS-CoV2-Infektion ausgesetzt, ist in der 6. Schwangerschaftswoche und möchte jetzt einen Schwangerschaftsabbruch durchführen.
Medizinisch ergeben sich wegen SARS-CoV2 kein Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch. Eine Schwangerschaft ist kein erhöhtes Risiko sich anzustecken und auch kein Risiko für einen schweren Verlauf der Corona-Infektion. Umgekehrt ist eine Corona-Infektion in der Frühschwangerschaft kein Risiko für den Schwangerschaftsverlauf und soweit wir wissen können auch kein Risiko für das Neugeborene.
Die Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs mit Medikamenten oder mit der chirurgischen Methode bedarf kaum einer Anpassung. Bei der Untersuchung der Patientin und beim Operieren in Lokalanästhesie ist es ratsam, dass sowohl das Personal als auch die Patientin einen Mundnasenschutz trägt.
Mit lieben Grüssen
André
[Nachtrag 5.11.2020: Seit einigen Monaten wissen wir, dass in der Schwangerschaft und bei Geburt durch Covid-19 doch gewisse eher seltene Probleme ergeben können. Einen allgemeinen Grund für einen Schwangerschaftsabbruch kann ich daraus allerdings nicht erkennen. ASe]