Im Verein Schweizer Drogenfachleute VSD waren in den 1980er- und 90er-Jahren die Psychologen, Psychiater, Juristen und einige Beamte des mittleren Kaders in der deutschsprachigen Schweiz organisiert, welche mit den Problemen um Drogenkonsum tatsächlich befasst waren. Im Fachverband VSD holte man sich das argumentative Rüstzeug, den Rückhalt und die Motivation für die tägliche Arbeit.
Viele Schweizer Drogenfachleute beteiligten sich an den beiden Reisen des VSD nach Holland und nach England. In Liverpool, Amsterdam und Rotterdam lernten sie neue Elemente einer erfolgreichen Drogenpolitik der Schadensminderung kennen.
Im VSD setzte sich die Meinung durch, dass einerseits Repression gegen Drogenkonsum wenig wirksam ist und die meisten Probleme vergrössert, und dass andererseits die Schadensminderung vordringlich, machbar und wirksam sei. Das Leben selbst, nicht Abstinenz, nicht das Seelenheil, ist das oberste Ziel der Behandlung und der Drogenpolitik.
1987 forderte der VSD in seinen «Perspektiven einer Neuen Drogenpolitik» eine «ärztlich kontrollierte Opiatatabgabe: Angebote zum Schlucken, Inhalieren und zum Injizieren von Opioiden und Kokain». 1989 und 1990 legte der VSD einen detaillierten Versuchsplan des zur «diversifizierten Drogenverschreibung und Drogenabgabe» vor.