Heroin

Die klinischen Erfahrungen mit der Verschreibung von Heroin in der Schweiz in den «Heroinversuchen» (ProVE: PROjekt für eine ärztliche VErschreibung von Betäubungsmitteln des Bundesamtes für Gesundheitswesen) haben neue und alte, praktische und theoretische Fragen aufgeworfen. Die pharmakologischen Grundlagen für die diversifizierte Verschreibung von Methadon, Morphin und Heroin an halb- und volltolerante opioidabhängige Patienten waren ungenügend erforscht .

Den Patienten in der Poliklinik ZokL2 (ARUD) wurde erlaubt, ihre täglichen Opioiddosen selbst frei zu wählen. Das computerisierte Drogenverschreibungssystem CDDD wurde von Marco Peng und André Seidenberg im Auftrag des schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit entwickelt. Es errechnet für jeden Patienten die aktuell jeweils sichere Opioiddosis. Auch bei freier Wahl steigern die heroinabhängigen Patienten ihre Tagesdosen von Heroin, Methadon oder anderen Opioiden nicht unendlich; nach etwa sechs Wochen wurde durchschnittlich das Maximum erreicht. Für den Wechsel von einem Opioid zu einem andern sind Äquivalenzangaben notwendig. Die von uns angenommenen Dosisäquivalente bestätigten sich durch die Dosierungsdaten von Patienten mit frei gewählten Dosierungen beim Wechsel von einem Opioid zu einem andern. Probleme der Äquivalenzdosen für Heroin, Methadon und andere Opioide werden diskutiert.

→ Merkblatt Heroin (PDF)