Der Nachweis von spezifischen Antikörpern beweist eine Infektion mit SARS-CoV-2.
Wie viele Menschen haben sich mit dem neuen Corona-Virus angesteckt? Individuelle serologische Covid-19-Tests haben aktuell nur ausnahmsweise eine klinisch bedeutsame Aussagekraft. Der serologische Nachweis von Antikörpern ist dagegen epidemiologisch wichtig.
Es werden zurzeit kommerzielle serologische Tests von zweifelhafter Qualität angeboten. Oft werden sie als Schnelltests angepriesen. Ihr Einsatz ist fragwürdig. Es ist nicht klar, wie sicher sie nur auf SARS-CoV-2 positiv reagieren, also die Spezifität. Noch weniger klar kennen wir die Test-Sensitivität: wie oft verpassen diese Schnelltests eine Infektion?
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Mit Hochdruck werden Antikörpertests an vielen Instituten entwickelt. Ein guter Test ist spezifisch für zwei oder besser drei Stellen auf der Oberfläche des Virus: Die medizinische Virologie testet zwei Epitope der SARS-CoV-Spikes und ein Epitop des Nukleoproteins. Die Spezifität der Antikörper ist sicher gut. Kreuzreaktionen mit andere Corona-Viren gibt es keine. Die Sensitivität ist noch nicht klar aber verglichen mit anderen Testmethoden gut.
Nach sieben Tagen erscheinen die ersten gegen SARS-CoV-2 spezifischen IgM-Antikörper, nach 10 Tagen IgG. Wir wissen aber noch nicht, wie viele Menschen nach zwei, drei oder noch mehr Wochen erst nachweislich Antikörper bilden. Wir wissen auch nicht, wie viele Menschen gar keine Antikörper bilden. Die Antikörper-Bildung scheint beim Heilungsverlauf von Covid-19 eine wichtige Rolle zu spielen. Wie oft eine Heilung oder Resistenz gegen eine SARS-CoV-2-Infektion ohne Antikörperbildung möglich ist, wissen wir nicht. Wie gut und wie lange Antikörper vor einer SARS-CoV-2-Infektion schützen, wissen wir auch nicht. Wie gut Antikörper neutralisierend wirken, wissen wir noch nicht.
Trotz dieser aktuellen Unsicherheit, wären repräsentative Zahlen zur Häufigkeit von Antikörpern in der allgemeinen Bevölkerung wichtig.