Entzug, Entzugsbehandlung

Wenn kein Heroin oder Methadon mehr eingenommen wird, kommt der Körper auf Entzug. Das akute Entzugssyndrom dauert mindestens drei Tage: Breite Teller, das sind grosse Pupillen, Niessen und das Erwachen sexuellen Verlangens kündigen den Beginn des Entzugs an. Weniger angenehme Symptome setzen auch bald ein: Zittern, motorische Unruhe, Durchfall, Bauchkrämpfe, Schmerzen am ganzen Körper, Herzrasen, Angst und tiefste Verzweiflung, dass das nie ein Ende nehmen wird. Im akuten Entzug erwarten die opioiden Nervenzellen Heroin, aber das kommt nicht mehr. Die Nerven werden im Entzug für Opioide überempfindlich, da sie hohe Dosen gewohnt sind. Die körpereigenen Endorphine können die ausbleibende regelmässige Zufuhr von Opioiden nicht genügend kompensieren.

Das chronische Opioidentzugssyndrom ist weniger bekannt aber eine ganz offensichtlich verbreitete Krankheit. In unserer ärztlichen Praxis sahen wir wohl mehr als hundert Fälle. Andauernde schwerste Schlafstörungen, Unruhe, Getriebenheit, ständiges Frösteln, Durchfall, Reizdarm, schwere und schwerbehandelbare Depressionen. Alle vom akuten Entzug auftretenden Beschwerden können einzeln oder kombiniert über Monate und Jahre der Opioidabstinenz anhalten und nie mehr verschwinden. Meistens leiden diese Menschen nur an einem oder wenigen dieser Symtome. Am häufigsten beobachtet man in diesen Fällen die Symptome der Fibromyalgie:Schmerzüberempfindlichkeit der Glieder, Muskeln und Knochen. Die meisten Patienten leiden so stark, dass sie wieder mit Heroin oder sonstigem Opioidkonsum beginnen.

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