Sniffen: pernasaler Konsum von Drogen

Beim Sniffen werden Drogen durch die Nase konsumiert. Wasserlösliches Pulver von Kokain oder Heroin und viele anderen psychoaktiven Substanzen können gesnifft werden. Die Wirkung tritt nicht ganz so schnell auf wie beim Fixen oder Spritzen.

Kokain und andere Stimulantien können beim Sniffen die Nasenschleimhäute schädigen. Gefässverengende Wirkungen fast aller Stimulantien können ein Absterben von Schleimhaut bewirken und Infektionen begünstigen. Die Nasenschleimhaut und sogar das Gaumendach kann durch diese eitrigen Nekrosen zerstört werden. Diese eitrig faulenden Gewebezerstörungen nennt der Mediziner Ozaena, die Stinknase.

Kokain verengt die Blutgefässe der Schleimhäute (Gefässkonstriktion) und macht eine lokale Betäubung (Lokalanästhesie). Wenn die Kokain-Wirkung nachlässt, werden die Blutgefässe besonders weit gestellt und die Schleimhäute Schwitzen Wasser und Schleim aus. Im Nasen-Rachenraum fliesst das wässerige Sekret der Schwerkraft folgend in die Atemwege. Der chronische Schnupfen mit diesem post-nasalen Drip kann beim Sniffen von Kokain zu Atemwegserkrankungen und Lungenentzündungen (Pneumonie) führen.

Der chronische Schnupfen wird von sniffenden Kokainisten nicht selten vergeblich und sogar fatalerweise mit lokalen Anti-Schnupfenmitteln behandelt. Diese können mit demselben Mechanismus den post-nasalen Drip verstärken.