Repression unterdrückt Menschen

Repression will mit den Mitteln der Polizei und Justiz (und im Extremfall des Krieges) den Drogenkonsum und den Drogenhandel verhindern. Drogen-Repression soll Menschen vor Drogenkonsum schützen, aber sie trifft Menschen. Drogen-Repression kann süchtige Menschen psychosozial, körperlich und sogar tödlich gefährden.

Repression erreicht sein vorgebliches Ziel nicht. Die Zürcher Drogengeschichte, die auf dem Platzspitz und am Bahnhof Letten ihren schrecklichen Höhepunkt fand, ist ein Lehrstück der Erfolglosigkeit von polizeilichen und justitiellen Mitteln gegen Drogenhandel und Drogenkonsum. Von Ende der 1960-er Jahre bis Mitte 1990-er Jahre wurden die Polizeikräfte 50- bis 100-fach aufgestockt. 1972 wurde der erste Todesfall durch Heroin registriert, später waren es Hunderte. Drogenkonsum und Drogenhandel wurden zum weitaus häufigsten Delikt und Haftgrund.

Repression gegen Drogen steht in einem Zielkonflikt mit dem Polizeiauftrag für die öffentliche Ordnung zu sorgen. Dass die Polizeiführung diesen Zielkonflikt besser analysierte, wurde zu einer wichtigen Grundlage der Erfolgsgeschichte der Schweizer Drogenpolitik.